Toward the end of the war, the roar of the artillery fire in Arnsberg came ever nearer, and you could hear it all day long. The first ones went looking for white cloth to show their peaceable intentions. We spent most of our time in the bomb shelter in the house of Aunt Anne and Uncle Karl, where we sat until it was time. Till the Americans came.
We didn't know what awaited us. Were they humans, were they monsters? The Nazi propaganda had prophesied dreadful things. And then they came down the cellar steps: they were people like us, friendly people, thank God! They did not wear hobnailed boots like the German soldiers, whose footsteps always sounded like iron. They swung through the air on soft light crepe soles, that sounded shh-shh-shh-shh.
I liked that and their friendly ways. Probably, as I believe today, they thought all Germans were Nazis and had no idea how much most of us had suffered under the Nazis' rule of terror....
The Americans did steal the Leica camera that was my
father's pride and joy. And a collection of Japanese coins disappeared,
which perhaps lies in a Pennsylvania museum or a Nebraska garbage dump,
what matter!
And how they drove their jeeps, really artistically, especially the
dark-skinned Americans! They chewed gum and hurtled crazily around
curves with their legs hanging out of the windows. How relieved
and happy we were! The war was finished for us, finally! Now we could
sleep without cares, safe as in Abraham's lap.
--From a German-language genealogy website, Die Marnachs [the Marnach family]
Gegen Kriegsende kam das Grollen des Artilleriebeschusses in Arnsberg immer näher, man konnte es den ganzen Tag über hören. Die ersten hielten Ausschau nach weißen Laken, um ihre friedlichen Absichten zu dokumentieren. Wir verbrachten die meiste Zeit im Luftschutzkeller im Haus von Tante Änne und Onkel Karl, wo wir auch saßen, als es soweit war. Als die Amis kamen.
Wir wussten nicht, was uns erwartete. Waren es Menschen, waren es Unmenschen? Die braune Propaganda hatte uns Schreckliches vorhergesagt. Und da kamen sie die Kellertreppe herunter: Menschen wie wir, freundliche Menschen, Gott sei Dank! Sie trugen nicht die Knobelbecherstiefel, wie die deutschen Soldaten, deren Schritte immer klangen wie ein eisernes rätsch-rätsch-rätsch-rätsch. Sie swingten durchs Leben auf weichen leisen Kreppsohlen, die klangen scht-scht-scht-scht.
Das gefiel mir, auch ihre menschenfreundliche Art. Wahrscheinlich, so
denke ich heute, hielten sie alle Deutschen für Nazis und ahnten nicht,
wie die meisten von uns unter der braunen Schreckensherrschaft gelitten
hatten....
Die Amis klauten uns zwar die Leica, die der ganze Stolz meines Vaters gewesen war. Und eine japanische Münzsammlung war weg, die jetzt vielleicht in einem Museum in PA oder auf einer Müllkippe in Nebraska liegt, was solls! -
Und wie sie ihre Jeeps fuhren, echt artistisch, besonders die dunkelhäutigen Amerikaner! Sie kauten Kaugummi, sausten wie wahnsinnig um die Kurven, und hatten dabei noch die Beine aus dem Autofenster hängen. Wie waren wir erleichtert und glücklich! Der Krieg war zu Ende für uns, endlich! Nun konnten wir ohne Sorgen schlafen, sicher wie in Abrahams Schoß.
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